konzept

Cinelogue bietet einen kollaborativen Raum für Filmkuratierung, globales Streaming und kritischen Dialog über Kino, Repräsentation und Politik, indem es Filme der Global Majority (Schwarze Menschen, indigene Völker und People of Color, die über 80% der Weltbevölkerung ausmachen) präsentiert.

Cinelogue repräsentiert, belebt und zelebriert von Kritiker*innen gefeierte Filmemacher*innen aus Ländern und Communitys in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien. Während viele Filmemacher*innen auf unserer Plattform Themen wie race, Gender und Klasse (neben vielen anderen Diskriminierungsformen) in den Mittelpunkt ihrer filmischen Praxis stellen, handelt es sich bei anderen um leichtere Geschichten oder Satiren, die Freude machen.

Für die ersten 100 Titel unserer kürzlich gestarteten Filmbibliothek haben wir mit einem externen Team von Kurator*innen zusammengearbeitet, die unterschiedliche regionale Schwerpunkte in der unabhängigen Kinolandschaft haben und sorgfältig eine ausgewählte Anzahl von Filmen zu einem bestimmten Thema ausgewählt haben. Die Titel werden im Laufe des ersten Bibliotheksjahres bis Herbst 2024 veröffentlicht.

Neben unseren Bibliotheksfilmen möchten wir kuratierte Programme in Zusammenarbeit mit Kurator*innen, Filmkollektiven und Wissenschaftlern produzieren, die einen besonderen Bezug zum Programm haben und einen einzigartigen Dialog durch und zwischen den gezeigten Filmen schaffen. Unser nächstes Programm wird voraussichtlich im Mai 2024 erscheinen.

Cinelogue teilt 50% der Abonnement-Einnahmen mit allen Filmemacher*innen oder unabhängigen Lizensgeber*innen, deren Werke auf unserer Plattform präsentiert werden. Alle Filmemacher und Lizenzgeber haben auch die Möglichkeit, Länder oder Regionen auszuwählen, in denen sie ihre Filme kostenlos zur Verfügung stellen möchten. 

ausgangspunkt

Cinelogue versteht sich als kuratierte Intervention und stellt dabei den Status quo des Kinos und der Diskurse über Antikolonialismus in der Filmindustrie infrage, indem Werke von BIPOC-Filmemacher*innen der Globalen Mehrheit in den Mittelpunkt gestellt werden.

Unser Ansatz orientiert sich an den Auswirkungen des Kolonialismus auf globale, soziale und politische Machtdynamiken. Die hegemonialen Kräfte des sogenannten Globalen Nordens sind fest verankert und bedrohen nach wie vor die Autonomie und Selbstbestimmung von Ländern, über die bis heute politische, wirtschaftliche und soziale Macht ausgeübt wird. Die euro-amerikanische Film- und Medienindustrie produziert weiterhin eine Kinolandschaft geprägt durch europäische Perspektiven, die oft in kolonialer Geschichte verwurzelt sind und stellt diese nicht infrage.

Die weitgehend akzeptierten binären und hierarchischen Kategorien des "internationalen Films" oder "Weltkinos" dienen lediglich als Fortsetzung bestehender kolonialer Beziehungen. Sie projizieren die nicht-westliche Welt als einen homogenen Raum ohne Vielfalt, Spezifität und Komplexität. Daraus folgt, dass Filme der Globalen Mehrheit visuell konsumiert und passiv betrachtet werden, anstatt dass sie aktiv gesehen werden.

wege nach vorn

Cinelogue lädt die Zuschauer*innen dazu ein, die Art und Weise, wie sie Filme von Communities und Filmemacher*innen der Globalen Mehrheit sehen, neu zu definieren. Wir wollen ein lokales Verständnis und interregionale Verbindungen zwischen verschiedenen Filmen und ihren Machern fördern.

Cinelogue setzt sich zum Ziel, Filmemacher*innen zu präsentieren, die Film als politisches und künstlerisches Werkzeug einsetzen. Im Mittelpunkt der selektierten Filme stehen die gelebten Realitäten derjenigen, die am stärksten von sozialen, kulturellen und staatlichen Unterdrückungssystemen betroffen sind, wie religiöse und ethnische Minderheiten, Frauen, Menschen aus der Arbeiter*innenklasse, und Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen und Genderidentitäten.

Die Filme, Diskurse und Geschichten, die auf dieser Plattform vorgestellt werden, ermöglichen eine Auseinandersetzung mit komplexen Schichten innerer und äußerer Wahrheiten, die mit größeren Gesellschaften, Geschichten und kollektiven, ortsspezifischen Traumata verbunden sind.

Unser Team ist bestrebt, den Vertrieb dieser Werke fortzusetzen, indem es mit professionellen Übersetzer*innen aus der Globalen Mehrheit zusammenarbeitet und Untertitel in verschiedenen Sprachen bereitstellt, darunter auch in den Sprachen, die in den Regionen, aus denen die Filme stammen, am häufigsten gesprochen werden. Wir möchten, dass unser Publikum inspiriert und neugierig auf neue und innovative Wege des Zugangs zum unabhängigen Kino wird, und wir hoffen, dass wir unseren Beitrag dazu leisten können, das Narrativ zu verändern.

mitwirkende

Cinelogue’s Mitwirkende vertreten eine politische Positionierung, die u.a. in den Genealogien der Filmwissenschaft, der postkolonialen Studien und Critical Race Theory verankert ist. Es ist unser Ziel, neues Leben in Diskurse über Film und Kino als Vehikel für soziopolitische Veränderungen einzuhauchen.

Wir engagieren uns dafür, das Kino zu nutzen, um über aktuelle gesellschaftspolitische Situationen und historische Kontexte zu sprechen und das Bewusstsein dafür zu schärfen. Gleichzeitig bemühen wir uns für einen sensiblen Umgang mit unseren Zuschauer*innen, indem wir auf Trigger-Warnungen achten und bedeutsame Dialoge fördern.

Alle Mitwirkenden von Cinelogue haben einen einzigartigen Hintergrund und begegnen unsere gemeinsame Politik auf individuelle Art und Weise. Die Heterogenität der kollektiven Bemühungen von Cinelogue ermöglicht es uns, spannende Kinoprogramme zu gestalten und dynamische Dialoge zwischen Filmen, Mitwirkenden und Zuschauer*innen zu kreieren.

profite

Alle zusätzlichen Gewinne, welche die Kosten für den Betrieb von Cinelogue übersteigen, zusammen mit einer angemessenen Vergütung aller Mitarbeitenden und Kollaborator*innen, sowie der Ausweitung des Streaming-Zugangs, werden in antikoloniale Kinobewegungen reinvestiert, indem Filmprojekte finanziert werden, die mit Cinelogue’s Vision übereinstimmen.

allgemeine anfragen

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support

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kernteam

Leitung
Rehana Esmail
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Kommunikation
Priyanka Hutschenreiter
[email protected]

Fellow
Ronnie Vitalia
[email protected]

credits

Art Direction und Design
Ghazaal Vojdani und Julia Novitch

Webentwicklung
Conlumina

Vielen Dank an:
Ziauddin Esmail, Sina Zekavat, Sabrina Chebbi, Jasmine Bell

Deutsch